Birmingham – Infos, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Birmingham – The Magic City of Alabama
Mit rund 225.000 Einwohnern ist Birmingham die größte Stadt des US-Bundesstaates Alabama im beschaulichen Jefferson County. Wie einige Städte im Süden der USA blickt Birmingham auf eine vielschichtige, bewegte Vergangenheit zurück, doch im Gegensatz zu anderen Orten hat sich Birmingham seine ursprüngliche, ungekünstelte Gastfreundschaft und Herzlichkeit bewahrt. Neben diesem unverwechselbaren Flair und einer tiefen Seele aus Jazz, Blues und Dixie, bietet die Metropole dem Besucher eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten.
Birmingham – Historische Wurzeln
Während der Kolonialisierung des Kontinents besiedelten die indianischen Stämme der Choctaw, Muskogee und Cherokee die Region des heutigen Jefferson County. Erst im Jahr 1813 wurden einige europäische Einwanderer auf dem heutigen Stadtgebiet sesshaft und gründeten eine erste Siedlung. Der Beginn einer neuen Zeitrechnung entstand durch den amerikanischen Bürgerkrieg und die voranschreitende Industrialisierung. Noch während des erbitterten Bruderkampfes zwischen Nord- und Südstaaten entstand ein erstes Stahlwerk und wie in vielen Landesteilen der Vereinigten Staaten, begründete sich die Stadt Birmingham im Jahr 1871 als zwei neue Eisenbahnstrecken bei dieser zusammentrafen.
Gängig zu jener Zeit war es auch, dass die Gründungsväter die Städtenamen aus der alten Heimat übernahmen. Rundum die neue Stadt gab es ein reichhaltiges Erzvorkommen und so wuchs die damit einhergehende Stahlindustrie genauso rasant wie die Zahl der Einwohner. Hieraus ergaben sich die über die Countygrenzen bekannten Beinamen „Pittsburgh des Südens“ oder „The Magic City“. Bei den in den 1950er und 1960er Jahren neuerlich aufkeimenden Rassenkonflikten in den Südstaaten der USA spielte Birmingham eine unrühmliche, zentrale Rolle. Diskriminierung, Terror und Bombenattentate bewogen den Bürgerrechtler Martin Luther King dazu die Stadt als Metropole der Rassentrennung zu deklarieren.
Birmingham – weitaus mehr als eine Industriestadt
Wachstum, Wohlstand und wirtschaftliche Kraft begründeten sich aus der Stahlindustrie und der Baumwollverarbeitung. Später kamen elektronische Produktion, Zementwerke und chemische Betriebsstätten hinzu. In den 1970er Jahren stagnierte der Absatz von Eisenerz und die weltweite Ölkrise sorgte parallel für einen Rückgang von Arbeitsplätzen. Auch in Birmingham verließen viele Teile der überwiegend weißen Mittelschicht das Stadtzentrum und zogen in die neu aus dem Boden gestampften Vororte. Diese Essenz des gesellschaftlichen und sozialwirtschaftlichen Umschwunges zeigt sich noch heute in vielen Städten des Südens der USA.
Neben einigen verbliebenen Großunternehmen entstanden viele mittelständische Betriebe und die University of Alabama at Birmingham mit ihrem modernen Universitätskrankenhaus, zählt aktuell zu einem der Hauptarbeitgeber. Richard Arrington wurde im Jahr 1979 der erste „farbige“ Bürgermeister der Stadt und aufgrund seiner Popularität übte er 20 Jahre dieses Amt aus. Verständnis und friedvolles Miteinander im Überwinden der Grenzen zwischen der bitteren Vergangenheit aus Gewalt und Hass atmet der Besucher in der offenherzigen Gastfreundschaft der Birminghamer, in den zahlreichen Clubs, Bars, Restaurants und Diners.
Etwas von allem – von allem ein bisschen
Birmingham bedeutet Abwechslung. Zwischen historischem Charme und energiegeladener Moderne breiten sich die Arme des amerikanischen Südens aus und empfangen den Besucher mit vielen klassischen und zeitgemäßen Komponenten, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Musik, Kunst und gutes Essen spielen hierbei traditionell eine wichtige Rolle, aber auch andere kulturelle Höhepunkte, Sport- und Freizeitvergnügen sind in der Stadt elementarer Bestandteil. Das alljährlich Mitte Juli stattfindende „Sloss Music and Arts Festival“ ist ein gefragtes Lifestyle-Event, das Tausende Zuschauer in seinen Bann zieht.
Im August präsentiert das „Sidewalk Film Festival“ Hunderte Produktionen von modernen, zumeist jüngeren Filmemachern, zu großen Teilen aus der „Independent-Szene“. Das US-amerikanische Magazin „Movie Maker“ bezeichnete die Veranstaltung als eines der 25 „coolsten“ Filmfestivals der Welt. Beim „Buffalo Rock“ spielen unzählige Bands vor wechselnden Kulissen. Gerade im Sommer pulsiert die Stadt in Alabama. Musik, Tanz und die ganz besondere Lebensart des Südens wissen den Gast zu verzaubern. Kulinarische Höhepunkte genießt man neben den gewohnten Angeboten während der „Birmingham Restaurant Week“. Vom regionalen Steak mit Butterbohnen, über zahlreiche Burgervarianten bis zum marinierten Huhn, findet jedermann das passende für den persönlichen Lieblingsgeschmack.
Birmingham – Die Seele des Südens – Free and Fun
Trotz des eher gemäßigten Klimas sind die Sommer in Birmingham sehr warm. Vielleicht ein Grund für die zahlreichen, abendlichen Veranstaltungen, Konzerte und die Seele des Südens: Jazz und Dixieland. Abkühlung und jede Menge Spaß erfährt der Besucher auch im wenig Kilometer vor der Stadt liegenden Freizeitpark „Alabama Splash Adventure“. Großes Badevergnügen mit Wasserrutschen und viele Vergnügungsfahrattraktionen bieten Abwechslung für Jung und Alt. Für Sportenthusiasten hat Birmingham beinahe aus allen Bereichen etwas im Angebot. In jedem Fall lohnt sich der Besuch eines klassischen Baseball-Spiels im neuen „Regions Field“, einem modernen Stadium mit ansteckender Atmosphäre.
Für Reisende, die etwas mehr Ruhe bevorzugen, empfehlen sich etliche Parks und Naturreservate. In der Stadtmitte lockt der „Ruffner Mountain Park“ zu Ausflügen und Klettertouren und entschädigt mit herrlichen Ausblicken. Der „Red Mountain Park“ ist generationsübergreifender Treffpunkt. Picknick, Biking, Wanderungen, Seilrutschen, Hindernis- und Hochseilparcours sind idealer Freizeitort für Familien und Freunde. Auf der Spitze des „Red Mountain“ thront die Vulcan-Statue, die größte gusseiserne Statue der Welt, die als Wahrzeichen der Stadt vom ehemaligen Glanz der Eisen- und Stahlindustrie zeugt. Das alljährliche Feuerwerk am Fuße der römischen Gottheit ist eindrucksvolles, unvergessliches Spektakel.
Neben weiteren zahlreichen Parkanlagen wie dem eigenwillig anmutenden „Rotary Trail“ der „Magic City“ befindet sich südlich von Birmingham das Naturschutzreservat „Oak Mountain Spring Park“ unterhalb des „Indian Springs Village“. Naturliebhaber schätzen hier die Ursprünglichkeit der Region sowie die ausgiebigen Möglichkeiten zum Wandern, Rad-und Kanufahren, Schwimmen und Angeln.
In der Lane Park Road befinden sich die botanischen Gärten von Birmingham. Die großzügig angelegte und sehenswerte Anlage hält neben einer vielfältigen Fauna auch einige architektonische Höhepunkte bereit. Für den interessanten eintrittsfreien Rundgang sollte man sich einen nicht zu heißen Tag aussuchen. Artenreichtum und lohnenswerte Beobachtungen bietet auch der nahe gelegene Birmingham Zoo. Der Tierpark umfasst ein nicht allzu großes Areal aber beherbergt dennoch rund 950 Tiere aus rund 230 Arten, darunter beispielsweise Nashörner, Elefanten, Löwen und Nilpferde.
Kunst, Wissen und Bildung in Birmingham
Birmingham ist eine Stadt der Bildung. Neben der University of Alabama gibt es die Samford University, das Miles-College und das bekannte Birmingham-Southern College. Außer der großen Zentralbibliothek stehen den Einwohnern 19 weitere, kleinere Bibliotheken zur Verfügung. Auch wenn die Schule schon lange aus ist oder gerade Ferien sind, lohnt ein Besuch im „McWane Science Center“. Wissenschaft zum Anfassen und Mitmachen mit Filmen im „IMAX-Dome“ oder lebensgroßen Dinosauriern. Das „Christenberry Planetarium“ beinhaltet zwar keine riesige Sternwarte, gibt aber dennoch einen interessanten Einblick über unser Universum.
Mit einem umfangreichen Querschnitt durch die gesamte Kunstgeschichte und mehreren international sehr angesehenen Spezial- und Sonderausstellungen lockt das „Birmingham Museum of Art“ viele Besucher. Der mit besonderer Architektur gestaltete Bau des sogenannten „Oscar Wells Memorial“ ist eines der wenigen Kunstmuseen mit freiem Eintritt und mit seinem Skulpturengarten im Innenhof ein echter kultureller Höhepunkt der Stadt. Hierzu zählt auch die „Alabama Jazz Hall of Fame“, die mit vielen zeitgeschichtlichen Erinnerungsstücken, Fotos und Instrumenten die Bedeutung und Entwicklung des Jazz für die Region aufzeigt.
Im Osten von Birmingham kommen Motorsportbegeisterte und Automobilenthusiasten auf ihre Kosten. Auf dem „Barber Motorsport Racepark“ finden klassische Auto- und Motorradrennen statt und im „Barber Vintage Motorsports Museum“ können die zahlreichen zwei- und vierrädrigen Rennboliden aus der Nähe betrachtet werden. Eine unglaublich umfangreiche Sammlung, bei der auch aufkommende Fachfragen von einem freundlichen und kundigen Personal bereitwillig beantwortet werden.
Um die Geschichte der Stadt und der Region zu ergründen und zu verstehen ist ein Besuch im „Birmingham Civil Rights Institute“ ein absolutes Muss. Die bedrückende Zeitreise durch Rassendiskriminierung, Separation und Aufbruch in die Bürgerrechtsbewegung anhand einer umfangreichen Dokumentation und eines frei zugänglichen Archivs, ist ausgesprochen lehrreich und zugleich mahnend. In Anlehnung an diese historischen Ereignisse empfiehlt sich auch ein Besuch der „Baptist Church“ an der Ecke 16th. Street, 6th. Avenue, die Wahrzeichen, Begegnungs- sowie Gedenkstätte ist.
Fazit zu Birmingham
Birmingham ist eine moderne, lebensfrohe, weltoffene Stadt, die dem Besucher neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und Aktivitätsangeboten vor allem den Charme und die südstaatliche Seele seiner Bewohner nahe bringt. Für den Reisenden stehen zahlreiche Hotels, Motels und „Bed and Breakfast – Gasthäuser“ zur Verfügung. Kinderbetreuung wird bei vielen Anbietern großgeschrieben. Über allem stehen jedoch die viel beschriebene und oft zitierte Gastfreundschaft der Menschen und das unvergessliche Erleben einer kaum vergleichbaren Region im Süden der USA.