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North Carolina

North Carolina wurde nach dem englischen König Karl I. (lat.: Carolus) benannt. Mit seinen abwechslungsreichen Küsten und beeindruckenden Bergen ist der Staat jedes Jahr Anziehungspunkt für Millionen von Touristen. North Carolina ist der „Tar Heel State“, der Teerstaat. Seinen Beinamen erhielt er vermutlich zu der Zeit, als in einigen Regionen North Carolinas Teer in großem Maßstab produziert wurde, um die immer weiter wachsende Industrialisierung weiter zu fördern. „Tar Heels“ ist übrigens auch der Spitzname für die Einwohner North Carolinas. Zu ihnen zählen bzw. zählten u.a. auch die Künstlerinnen Roberta Flack, Ava Gardner und Tori Amos.

North Carolina

North Carolina ©iStockphoto/Tim Mainiero

Wie auch die anderen Staaten im Mittelatlantik-Gebiet ist North Carolina ein Sammelbecken und Schmelztiegel der Nationen. Hier findet man Nachfahren von englischen, deutschen, irischen, schottischen oder italienischen Siedlern. Einige schottischstämmige „Tar Heels“ sind auch heute noch stolz auf ihren Ursprung – seit 1981 gibt es sogar einen eigenen Tartan, ein schottisches Webmuster für beispielsweise Kilts. Neben europäischstämmigen Einwohnern gibt es aber noch zwei große Bevölkerungsgruppen, die auf die eher unrühmlichen Tagen der Geschichte North Carolinas verweisen: Indianer und Afroamerikaner. Als sich die ersten Weißen hier ansiedelten, bevölkerten Cherokee, Muskogee, Tuscarora, Lumbee und Catawba das Land. Heute gibt es lediglich ein paar Cherokee und Lumbee in Reservaten.

Vor allem an der Küste und in Teilen des Piedmont-Plateaus leben verhältnismäßig viele Afroamerikaner. Diese Aufteilung ergibt sich aus der Geschichte North Carolinas: in diesen Gebieten gab es vor weniger als 100 Jahren noch sehr viele Plantagen, auf denen vorrangig afrikanische Sklaven ihre Arbeit verrichteten. Übrigens: North Carolina ist ein wichtiges Zentrum der Töpferkunst in den USA. Und wussten Sie schon, dass hier in Kitty Hawk die Gebrüder Wright ihren legendären ersten Flug mit einem motorisierten Flugzeug unternahmen?

North Carolina Geographie

North Carolina weist über eine Fläche von 139.509 km² einen Höhenunterschied von 2037 Metern auf. Der höchste Punkt ist der Mount Mitchell in den Appalachen. Im Süden wird der „Tar Heel State“ von South Carolina, im Südwesten von Georgia, von Tennessee im Westen und im Norden von Virginia begrenzt. Im Osten bildet der Atlantik eine natürliche Grenze, im Westen die Appalachen. Den südöstlichsten Punkt der Ostküste der USA bildet Kap Hatteras auf den Outer Banks. Diese schmale, sandige Inselkette ist dem Staat vorlagert. Sie bildet eine natürliche Barriere zwischen Festland und dem Atlantik.

North Carolina besteht geografisch aus drei Teilen: dem Piedmont-Plateau, das etwa zwei Fünftel des Landes einnimmt, der Küstenebene am Atlantik, die zwei Drittel von North Carolina ausmacht und den Appalachen. Das Klima des Staates lässt sich anhand dieser drei Teile in drei Zonen aufteilen: die vom Atlantik beeinflusste Küstenebene, das kontinental geprägte Piedmont-Plateau mit heißen Sommern und kalten Wintern und die Appalachen, in denen ein Gebirgsklima herrscht. Aufgrund seiner Lage kann North Carolina sowohl von tropischen Stürmen als auch von Blizzards heimgesucht werden. Die Outer Banks schützen den Staat zumindest ein wenig vor extremen Wetterphänomenen vom Atlantik her.

Auch aufgrund der 17 großen Flussgebiete und der nährstoffreichen Erde in diesem Gebiet spielt Landwirtschaft bis heute eine große Rolle in North Carolina. Unter anderem dank Neuse River, Tar River, Cape Fear River oder den Mississippi-Zuflüssen Hiwassee, Little Tennessee und French Broad wachsen dort zum Beispiel Tabak, Sojabohnen oder Baumwolle. Übrigens: am Übergang von der Küstenebene zum Piedmont-Plateau befindet sich die sogenannten Fall Line. Sie bezeichnet den Punkt, an dem zwei Regionen mit unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit zusammentreffen. Durch Höhenunterschiede zwischen der härteren und der weicheren Bodenschicht entstehen Wasserfälle, die ein Passieren des Flusses mit dem Schiff zum Teil nicht mehr möglich machen.

Die am meisten bevölkerten Regionen sind „The Metrolina“ zwischen Charlotte, Gastonia und Salisbury, „The Triangel“ Raleigh, Durham, Cary und „The Piedmont Triad“, das Greensboro, Winston, Salem und High Point einschließt. Wer abseits dieser Megacities mit über einer Million Einwohnern Ruhe und Entspannung sucht, wird im Piedmont, den Appalachen oder auf den Outer Banks am ehesten fündig. Gerade die Great Smoky Mountains im gleichnamigen Nationalpark sind weit über die Grenzen North Carolinas bekannt.

North Carolina Geschichte

Vor der Besiedlung North Carolinas durch die ersten Europäer lebten in diesem Gebiet viele verschiedene Indianerstämme mehr oder weniger friedlich zusammen. Zu ihnen zählten die Cherokee, Tuscarora, Cheraw, Pamlico, Meherrin, Coree, Machapunga, Cape Fear Indians, Waxshaw, Saponi, Tutelo, Waccamaw, Coharie und die Catawba. Nachdem Giovanni da Verrrazano 1524 als erster Europäer das Gebiet betrat, unternahmen die Engländer zwischen1580 und 1590 mehrere Versuche, zwei Kolonien zu gründen, die beide fehlschlugen. Erst im Laufe des 17. Jahrhunderts gelang es Einwanderern aus Virginia, das Staatsgebiet von North Carolina zu besiedeln und dauerhafte Ortschaften zu gründen. Nach und nach kamen trotz schwieriger Umstände einige Siedlungen hinzu. Im Jahr 1705 wurde beispielsweise Bath, die erste Stadt North Carolinas, erbaut. Nur 5 Jahre später verstritten sich jedoch die Kolonien untereinander wegen Fragen der Regierung, so dass es zu einer Teilung Carolinas in North und South Carolina kam.

Übrigens: wussten Sie schon, dass an der Küste von North Carolina im Jahr 1718 der berühmt-berüchtigte Pirat Blackbeard getötet wurde? 1789 ratifizierte North Carolina als der zwölfte der dreizehn Staaten die Verfassung der vereinigten Staaten. Er war in späteren Jahren auch immer ein Sklavenhalterstaat, wenngleich in Ausmaß und Einstellung deutlich gemäßigter als die typischen amerikanischen Südstaaten. Im Vergleich zu beispielsweise Texas oder auch South Carolina gab es in North Carolina nie übermäßig viele Sklaven. Zu ihnen gesellte sich eine für das 19. Jahrhundert ungewöhnlich hohe Anzahl freier Afroamerikaner.

Der Konföderation, also der Union der Südstaaten im Sezessionskrieg 1861-1865, trat North Carolina erst nach einem Aufruf Lincolns bei. Er war der letzte Staat, der sich den Konföderierten anschloss. Und auch dann unterstützte das Land mit seinen Farmern, die auch ohne Sklaven auskamen und ihr Land selbst bestellten, die Konföderation nur zögerlich und sporadisch.

North Carolina Sehenswürdigkeiten

Berge und Meer, Vergangenheit und Gegenwart, Großstädte und unberührte Natur prägen North Carolina. Das touristische Angebot orientiert sich an den drei großen Gebieten des Staates, der Küstenebene, dem Piedmont-Plateau und den Appalachen. Je nach Urlaubsgebiet kann man schwimmen oder Ski fahren, fischen oder jagen, klettern oder tauchen, historische Plätze entdecken oder sich in Themenparks amüsieren. 34 State Parks und 14 National Parks laden Familien wie Singles, Jung wie Alt zu Abenteuern und Erholung ein.

Dank des Einflusses des Golfstroms ist das Meer nicht nur im Hochsommer angenehm warm. In der Küstenebene North Carolinas findet man riesige Sanddünen wie zum Beispiel Jockey’s Ridge oder die Wetlands, in denen unzählige Tiere und Pflanzen ein Zuhause haben. Besonders beliebt sind auch die Outer Banks, der Küste vorgelagerte Inseln, die auf 130 Meilen das Festland vor dem Ansturm der Atlantik-Wellen bewahren.

Hier trifft man auf Geschichte und Geschichten, Leuchttürme und Häfen. Wenn Sie schon mal da sind, könnten sie zum Beispiel auch einen Ausflug nach Kitty Hawk unternehmen, wo die Gebrüder Wright Fluggeschichte schrieben. Und wenn Sie genug haben von Denkmälern und Museen, dann machen Sie doch einen Abstecher zum Ocracoke Lifeguarded Beach. Der zählt nämlich zu den schönsten Stränden der USA und wurde 2007 sogar zum schönsten der schönen gekürt. Und bei der Gelegenheit bietet sich auch ein Barbecue an. Sicher, Barbecues sind überall in den USA bekannt und beliebt. Aber nur in North Carolina ist es quasi Nationalgericht und je nach Region in unzähligen Variationen erhältlich.

Das Piemont-Plateau zeichnet sich durch sanfte Hügel, milde Temperaturen, aber vor allem auch durch seine Ballungszentren aus. Hier liegen Tabakfarmen neben Vergnügungsparks, Finanzzentren neben Shoppingmekkas, historische Denkmäler neben exzellenten Golfplätzen. Die Appalachen liegen im Westen von North Carolina und sind zu einem großen Teil bewaldet. Vor allem im Herbst entfaltet sich ihre volle Schönheit, wenn die Wälder sich flammend rot verfärben. Zu den Appalachen gehören auch einige Nationalparks, die zumindest zum Teil ebenfalls in North Carolina liegen. Der bekannteste unter ihnen ist der Great Smoky Mountains National Park, der am meisten besuchte Nationalpark der USA.

Der Great Smoky Mountain National Park beherbergt einen der ältesten Wälder der Erde und das größte Urwaldgebiet im Osten der USA. Bereits 1983 wurde er zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Auf 450 Kilometer Straße und 1400 Kilometer Wanderwegen kann man den Park nach Anmeldung auch mehrere Tage lang durchqueren und die heimische Flora und Fauna entdecken.

Von Asheville aus kommt man über die Interstate 40 zum Südeingang des Parks. Bei der Gelegenheit könnten Sie auch gleich noch bei den Cherokee vorbeischauen, ihr Reservat liegt ganz in der Nähe des Eingangs. Auch über den Blue Ridge Parkway, einen sogenannten Scenic Drive, also eine Straße mit sehenswerten Ansichten, gelangt man in den Great Smoky Mountain National Park. Der 750 km lange Parkway verbindet die Smoky Mountains mit dem nicht minder interessanten Shenandoah National Park. Ein weiterer Fernwanderweg, der Appalachian Trail führt ebenfalls durch die Smoky Mountains.

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